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Rechtsextremismus in der Familie: Was Eltern tun können
Wenn Jugendliche sich radikalisieren, bemerken Eltern dies häufig erst spät und stehen dann vor einer schwierigen Situation. Torsten Niebling, Experte auf diesem Gebiet, berichtet, dass Eltern oft erst dann Hilfe suchen, wenn bereits konkrete Vorfälle eingetreten sind. Beispiele sind das Bestellen von Stickern bei rechten Versandhändlern oder abfällige Bemerkungen über Konzentrationslager bei Gedenkstättenbesuchen. In manchen Fällen kommt es sogar zu Hausdurchsuchungen durch die Polizei, was für die Familien überraschend ist. Niebling schildert: „Viele sagen: ‚Das habe ich gar nicht mitbekommen. Da ist eine Entwicklung an mir vorbeigegangen – und jetzt stehen sie vor einem kleinen Scherbenhaufen‘.“
Die FAZ hebt hervor, dass Eltern in solchen Situationen oft überfordert sind und nicht wissen, wie sie reagieren sollen. Experten raten, auf Warnsignale zu achten und das Gespräch mit den Kindern zu suchen, um eine weitere Radikalisierung zu verhindern. Hoffnung besteht, wenn Eltern frühzeitig handeln und professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen.
„Viele sagen: ‚Das habe ich gar nicht mitbekommen. Da ist eine Entwicklung an mir vorbeigegangen – und jetzt stehen sie vor einem kleinen Scherbenhaufen‘“, berichtet Niebling.
- Eltern bemerken Radikalisierung oft zu spät.
- Warnsignale sind beispielsweise Bestellungen bei rechten Versandhändlern oder abfällige Bemerkungen zu historischen Themen.
- Experten empfehlen, frühzeitig das Gespräch zu suchen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Infobox: Rechtsextreme Tendenzen bei Jugendlichen werden häufig erst nach konkreten Vorfällen erkannt. Experten raten zu Wachsamkeit und offener Kommunikation. (Quelle: FAZ)
Verkehrssicherheit: Kinder verteilen Denk- und Dankzettel in Düsseldorf
In Düsseldorf startete eine besondere Aktion zur Verkehrssicherheit: Kinder überreichen Verkehrsteilnehmern handgefertigte Dank- und Denkzettel, um auf Gefahren für Kinder im Straßenverkehr aufmerksam zu machen. Die Aktion richtet sich insbesondere an Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule oder Kita bringen. Vorbildliches Verhalten wird mit Dankzetteln belohnt, während riskantes Verhalten mit Denkzetteln bedacht und besprochen wird. Die Kinder erklären den Verkehrsteilnehmern dabei auch ihre Sichtweise.
Laut Unfallkasse NRW ereigneten sich im Jahr 2023 in Nordrhein-Westfalen 22.831 Unfälle auf dem Weg von oder zur Schule, Kita oder Hochschule mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Das sind 537 Fälle oder gut zwei Prozent weniger als im Vorjahr. Während der Corona-Jahre 2020 und 2021 lagen die Zahlen mit 18.196 beziehungsweise 15.573 deutlich niedriger. Im Jahr 2022 stieg die Zahl wieder auf 23.157 Fälle an. Die Initiative wird von der Landespolizei und dem NRW-Schulministerium unterstützt. Ziel ist es, Kinder zu mehr Selbstständigkeit im Straßenverkehr zu ermutigen und gefährliche Situationen vor Schulen zu vermeiden.
Jahr | Unfälle auf Schulwegen in NRW |
---|---|
2021 | 15.573 |
2020 | 18.196 |
2022 | 23.157 |
2023 | 22.831 |
- Aktion richtet sich an alle Verkehrsteilnehmer vor Schulen und Kitas.
- Landesweite Ausweitung der Aktion geplant.
- Polizei und Schulministerium sind Partner der Initiative.
Infobox: Die Zahl der Schulwegeunfälle in NRW lag 2023 bei 22.831. Kinder übernehmen mit der Aktion eine aktive Rolle für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. (Quelle: T-Online)
Spielen mit Kindern: Müssen Eltern immer mitmachen?
Viele Eltern plagt ein schlechtes Gewissen, wenn sie nicht immer mit ihren Kindern spielen. Die Entwicklungspsychologin Bettina Lamm von der Fachhochschule Dortmund gibt Entwarnung: Das kindliche Spiel braucht nicht zwingend Erwachsene. Spielen ist laut Lamm die wichtigste Form des Lernens, insbesondere Rollenspiele helfen Kindern, den Alltag nachzuahmen und sich mit ihrer Umwelt auseinanderzusetzen. Auch Babys imitieren das, was sie beobachten, und interagieren mit Menschen und Objekten, um zu lernen.
Lamm betont, dass es einen Unterschied macht, ob Kinder mit Erwachsenen oder mit anderen Kindern spielen. Während Erwachsene Rücksicht nehmen, lernen Kinder im Spiel mit Gleichaltrigen, Kompromisse zu finden und Frustration zu bewältigen. Gesellschaftsspiele sind laut Lamm eine gute Übung für die Frustrationstoleranz, da Kinder lernen, nicht immer zu gewinnen. Sie empfiehlt, Kindern auch Langeweile zuzugestehen, da diese die Kreativität anregt. Eltern sollten sich nicht verpflichtet fühlen, ständig pädagogisch wertvolle Spielsachen anzubieten – das freie Spiel und die Einbindung in Alltagsaufgaben sind ebenso wertvoll.
„Das kindliche Spiel ist dadurch gekennzeichnet, dass es erst mal keinen Zweck erfüllt und einfach für sich eine Befriedigung ist“, sagt Lamm.
- Spielen ist die wichtigste Form des Lernens für Kinder.
- Eltern müssen kein schlechtes Gewissen haben, wenn sie nicht immer mitspielen.
- Frustrationstoleranz und soziale Kompetenzen werden im Spiel mit Gleichaltrigen besonders gefördert.
- Langeweile kann die Kreativität der Kinder fördern.
Infobox: Eltern müssen nicht immer mitspielen – das freie Spiel und die Einbindung in den Alltag sind für die Entwicklung der Kinder ebenso wichtig. (Quelle: Spiegel)
Sorgerechtsentzug: Das Kindeswohl steht im Mittelpunkt
Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main hat klargestellt, dass ein Sorgerechtsentzug ausschließlich zum Wohl des Kindes erfolgen darf und nicht als Bestrafung der Eltern. Im konkreten Fall lebten drei Kinder (12, 10 und 7 Jahre) nach der Trennung der Eltern bei der Mutter. Aufgrund massiver Konflikte zwischen den Eltern wurde das Sorgerecht beiden entzogen und die Kinder in einer Wochengruppe untergebracht. Die Eltern legten Beschwerde ein.
Das Gericht entschied, dass der Entzug unverhältnismäßig war und das Sorgerecht wieder den Eltern gemeinsam zugewiesen werden muss. Die Herausnahme aus dem Zuhause bedeutete für die Kinder eine komplette Entwurzelung, was schwerwiegende Entwicklungsrisiken mit sich bringt. Maßnahmen zum Schutz des Kindes müssen sich ausschließlich am Kindeswohl orientieren und dürfen nicht dazu dienen, Eltern für ihr Verhalten zu bestrafen.
- Sorgerechtsentzug darf nur zum Wohl des Kindes erfolgen.
- Entwurzelung durch Herausnahme aus dem Zuhause birgt erhebliche Risiken für die Entwicklung der Kinder.
- Persönliche Schwächen oder Fehlverhalten der Eltern dürfen kein Maßstab für Sorgerechtsentscheidungen sein.
Infobox: Das Kindeswohl steht bei Sorgerechtsentscheidungen im Vordergrund. Ein Entzug darf nicht als Strafe für die Eltern erfolgen. (Quelle: Echo Online)
Amoklauf in Graz: Wie Eltern mit ihren Kindern über die Tat sprechen können
Nach dem Amoklauf an einer Grazer Schule, bei dem mehrere Menschen getötet wurden, stehen viele Eltern vor der Herausforderung, ihren Kindern das Geschehen zu erklären. Die Beratungsstelle „Rat auf Draht“ empfiehlt, offen, faktenbasiert und altersgerecht mit den Kindern zu sprechen. Unsicherheit und das Verheimlichen von Informationen können die Angst der Kinder verstärken. Eltern sollten auch ihre eigenen Gefühle nicht verstecken, sondern ehrlich äußern, ohne dabei schutzlos zu wirken.
Jedes Kind verarbeitet solche Ereignisse individuell. Es ist wichtig, alle Gefühle wie Trauer, Angst, Wut oder Frustration zuzulassen und ernst zu nehmen. Eltern sollten nachfragen, wie es ihrem Kind geht und was es wissen möchte. Kinder unter zehn Jahren sollten nicht allein Nachrichtensendungen sehen, sondern gemeinsam mit den Eltern kindgerechte Informationen erhalten. Bei Jugendlichen empfiehlt sich ein gemeinsames Anschauen der Berichterstattung und ein offener Austausch. Bewusste Pausen von der Nachrichtenflut und gemeinsame Aktivitäten helfen, die Ereignisse zu verarbeiten. Bei Bedarf stehen verschiedene Krisenhotlines zur Verfügung, darunter die Notrufnummer 147 von „Rat auf Draht“.
- Offene, faktenbasierte und altersgerechte Kommunikation ist entscheidend.
- Alle Gefühle der Kinder sind erlaubt und sollten ernst genommen werden.
- Nachrichtenpausen und gemeinsame Aktivitäten helfen bei der Verarbeitung.
- Bei Bedarf professionelle Hilfe in Anspruch nehmen (z. B. Notrufnummer 147).
Infobox: Nach traumatischen Ereignissen wie einem Amoklauf ist es wichtig, mit Kindern offen zu sprechen, ihre Gefühle ernst zu nehmen und bei Bedarf professionelle Unterstützung zu suchen. (Quelle: Kurier)
Quellen:
- Rechtsextremismus: Was tun, wenn mein Kind rechtsextrem ist?
- Kinder verteilen Dank- und Denkzettel an Verkehrsteilnehmer in Düsseldorf
- Kinder und Spiele: Müssen Eltern immer mitspielen? Tipps für den Alltag
- Sorgerechtsentzug: Nur zum Kindeswohl, nicht gegen Eltern
- Geld: Diese Finanztipps sollten werdende Eltern 2025 kennen
- Tote bei Amoklauf: Wie Eltern ihren Kindern die Tat in Graz erklären können