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Studie: Smartphonenutzung der Eltern beeinflusst Kleinkinder
Eine aktuelle Studie der University of Wollongong in Australien, die Daten aus 21 Forschungsarbeiten mit fast 15.000 Teilnehmern aus zehn Ländern analysierte, zeigt: Kinder, deren Eltern häufig digitale Geräte wie Smartphones oder Tablets nutzen, weisen geringere kognitive Fähigkeiten, mehr emotionale und Verhaltensprobleme sowie eine schwächere Bindung zu ihren Eltern auf. Besonders betroffen sind Kinder bis zum Alter von fünf Jahren, bei denen die Auswirkungen auf die Entwicklung als grundlegend und prägend beschrieben werden.
Die sogenannte „Technoferenz“ – also die Störung der Eltern-Kind-Interaktion durch digitale Geräte – führt dazu, dass Eltern auf die Signale ihrer Kinder verzögert, oberflächlich oder gar abweisend reagieren. Dies kann die Sprachentwicklung verzögern, da die alltägliche verbale Interaktion eingeschränkt ist. Eine finnische Studie belegt, dass gerade in den ersten Lebensjahren die Interaktion mit den Eltern der wichtigste Faktor für die Sprachentwicklung ist.
Mehr als 70 Prozent der Eltern gaben an, beim Spielen oder Essen mit ihren Kindern digitale Geräte zu nutzen. Die Art der Unterbrechung – ob durch allgemeine Nutzung oder durch eingehende Nachrichten – spielte laut Studie keine große Rolle, die Auswirkungen auf die Kinder waren ähnlich. Auch bei älteren Kindern, etwa im Alter von neun bis elf Jahren, wurde ein Zusammenhang zwischen der elterlichen Smartphone-Nutzung und Angstsymptomen sowie Unaufmerksamkeits- und Hyperaktivitätssymptomen festgestellt.
„Der Aufbau einer sicheren Bindung wird massiv gestört, wenn Kleinkinder wieder und wieder Situationen der sogenannten 'absent presence' erleben: Die Eltern sind körperlich anwesend, aber emotional für das Kind nicht verfügbar“, warnt Paula Bleckmann, Professorin für Medienpädagogik an der Alanus Hochschule Alfter.
Die Forscher betonen, dass der Zusammenhang korrelativ ist – das heißt, häufige Smartphonenutzung der Eltern steht in Beziehung zu den Problemen der Kinder, ist aber nicht zwingend deren Ursache. Dennoch empfehlen Experten, bildschirmfreie Zeiten und Zonen zu schaffen, insbesondere beim Essen, Spielen oder Zubettbringen. Eltern sollten ihre Technikgewohnheiten reflektieren und realistische Erwartungen an sich selbst stellen.
- Geringere kognitive Fähigkeiten bei Kindern, deren Eltern häufig am Smartphone sind
- Erhöhtes Risiko für emotionale und Verhaltensprobleme
- Schwächere Bindung zwischen Eltern und Kind
- Verzögerte Sprachentwicklung durch eingeschränkte Interaktion
- Mehr als 70 Prozent der Eltern nutzen beim Spielen oder Essen digitale Geräte
Infobox: Die Studie zeigt, dass die digitale Ablenkung der Eltern messbare Auswirkungen auf die Entwicklung ihrer Kinder hat. Experten raten zu bewussterem Umgang mit digitalen Geräten im Familienalltag. (Quelle: tagesschau.de)
Verschickungskinder: Vertrauensbruch und lebenslange Folgen
Karin Diestel berichtet, dass sie als junges Mädchen für sechs Wochen in den Harz nach Bad Sachsa verschickt wurde. Nach ihrer Rückkehr vertraute sie sich ihren Eltern an, doch diese glaubten ihren Erzählungen nicht. Diestel beschreibt dies als „einen zweiten Missbrauch“. Sie hat nach diesem Erlebnis nie wieder „Mutti und Vati“ zu ihren Eltern gesagt.
Der Artikel thematisiert die Erfahrungen sogenannter Verschickungskinder, die in den Nachkriegsjahrzehnten aus verschiedenen Gründen – etwa zur Erholung – für mehrere Wochen von ihren Familien getrennt wurden. Viele Betroffene berichten von traumatischen Erlebnissen und einem tiefen Vertrauensverlust gegenüber ihren Eltern, insbesondere wenn diese die Berichte der Kinder nicht ernst nahmen.
„Habe sie nie wieder Mutti und Vati genannt“, so Karin Diestel über den Bruch mit ihren Eltern nach der Verschickung.
- Sechs Wochen Verschickung nach Bad Sachsa
- Eltern glaubten den Schilderungen des Kindes nicht
- Betroffene sprechen von einem „zweiten Missbrauch“ durch das Nicht-Glauben der Eltern
- Lebenslanger Vertrauensverlust und Bruch mit den Eltern
Infobox: Die Erfahrungen der Verschickungskinder zeigen, wie wichtig es ist, Kindern zuzuhören und ihre Erlebnisse ernst zu nehmen. Ein Vertrauensbruch in der Kindheit kann lebenslange Folgen haben. (Quelle: noz.de)
Quellen:
- Wie die Smartphonenutzung der Eltern Kleinkinder beeinflusst
- Als Kind verschickt, mit den Eltern gebrochen: „Habe sie nie wieder Mutti und Vati genannt“
- Pubertät: Was für eine nice Zumutung
- „Ein Unding“: Eltern, Kinder und Lehrer stinksauer auf Stadt Bielefeld
- Politkarriere: Caroline Bosbach ging trotz Bedenken der Eltern in Politik
- New Jersey: Eltern sollen Tochter im Hundekäfig gehalten haben