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Wegen Senna-Serie: Kritik an Darstellung und Rücksicht auf Eltern von Ratzenberger
Am 30. April 1994 verunglückte Roland Ratzenberger im Qualifying zum Großen Preis von San Marino in der Villeneuve-Kurve mit seinem Simtek-Ford – ein Defekt am Frontflügel ließ dem Österreicher an einer der schnellsten Stellen des Kurses keine Chance. Es war der erste Todesfall an einem Grand-Prix-Wochenende der Formel 1 seit zwölf Jahren. Überschattet wurde die Tragödie durch den Tod des dreimaligen Weltmeisters Ayrton Senna am darauffolgenden Tag, der weltweit die Nachrichten beherrschte. Drei Jahrzehnte später sind die Namen Senna und Ratzenberger weiterhin untrennbar mit dem Horror von Imola verbunden.
Die im vergangenen Jahr veröffentlichte Mini-Serie "Senna" auf Netflix sollte der brasilianischen Formel-1-Ikone anlässlich des 30. Todestages ein filmisches Denkmal setzen. Doch die Serie steht wegen vieler Ungenauigkeiten und Fehler in der Darstellung in der Kritik. Besonders der Unfall von Ratzenberger wird laut Ex-Formel-1-Pilot David Coulthard "für den dramatischen Effekt" ausgeschlachtet und wenig akkurat dargestellt. Coulthard betont, dass es für die Eltern von Ratzenberger besonders wichtig sei, dass solche Ereignisse korrekt wiedergegeben werden. Auch Sennas ehemaliger Teamkollege Gerhard Berger kritisierte die Serie scharf und bezeichnete sie als "eine Frechheit", da ihm Aussagen in den Mund gelegt wurden, die er nie getätigt habe. Alain Prost äußerte ebenfalls, dass die Serie einen Mangel an Sensibilität zeige und warnte davor, Unwahrheiten zu verbreiten.
"Rolands Vater, ein sehr netter Mann, sitzt oft im Publikum, wann immer wir für ServusTV am Montagabend nach Salzburg kommen. Er hat seine Roland-Kappe auf und all das. Und er ist ein Mann, der seinen Sohn verloren hat – für ihn ist es also besonders wichtig, dass so etwas akkurat dargestellt wird." (David Coulthard, laut Formel1.de)
- Der Unfall von Ratzenberger und die Darstellung in der Netflix-Serie sorgen für anhaltende Diskussionen.
- Mehrere Wegbegleiter fordern eine korrekte und sensible Aufarbeitung der Ereignisse.
Infobox: Die Kritik an der Netflix-Serie "Senna" betrifft vor allem die ungenaue Darstellung des Unfalls von Roland Ratzenberger und die mangelnde Rücksichtnahme auf die Gefühle der Hinterbliebenen. (Quelle: Formel1.de)
„Nicht mehr auszuhalten“: Eltern sprechen nach Todesschuss von Grassau über Leben ihres Sohns (†35)
Am 9. Dezember 2024 kam es in Grassau-Mietenkam zu einem tödlichen Polizeieinsatz, bei dem ein 35-jähriger Mann erschossen wurde, nachdem er mit einem Messer auf Polizisten zugelaufen war. In der Öffentlichkeit ist der Verstorbene als Geiselnehmer seiner Mutter bekannt. Die Eltern des Getöteten, die das Drama hautnah miterlebten, schildern nun ihre Sicht auf das Leben ihres Sohnes und äußern massive Vorwürfe gegen den Ablauf des Polizeieinsatzes. Sie kritisieren, dass ihr Sohn aus ihrer Sicht nicht hätte sterben müssen und sprechen von "Halbwahrheiten", die verbreitet würden, um den tödlichen Einsatz der Dienstwaffe zu rechtfertigen.
Die Eltern beschreiben ihren Sohn als jemanden, der in jungen Jahren gerne feiern ging und dabei mehrfach in Streit geriet. Er wurde zweimal vor mehr als zehn Jahren verurteilt, hauptsächlich wegen Widerstands gegen die Polizei. Sie betonen, dass er keine schweren Vergehen begangen habe und sich nach diesen Vorfällen von seinem alten Freundeskreis getrennt habe. 2020 schloss er einen Bachelor-Studiengang in Betriebswirtschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit der Note "befriedigend" ab. Anfang 2024 folgte ein Bachelor-Abschluss in Psychologie an der Paris Lodron Universität Salzburg mit der Endnote "bestanden". In fünf Fächern, darunter Persönlichkeitspsychologie und Entwicklungspsychologie, erhielt er die Note "sehr gut".
Nach dem Psychologiestudium trat er im Frühjahr 2024 seine erste Arbeitsstelle an, die ihm Ende November 2024 aus betriebsbedingten Gründen gekündigt wurde. Die Eltern berichten, dass ihr Sohn in den letzten Jahren immer depressiver wurde und sich von der Polizei verfolgt fühlte. Am Abend des 9. Dezember 2024 war sein Stresspegel so hoch, dass er seiner Mutter sagte: "Heute ist mein letzter Tag." Nach einem Notruf bei der Polizei, in dem er angab, seine Mutter als Geisel genommen zu haben, starb er wenig später durch die Kugel eines Polizisten.
- Der Getötete hatte zwei abgeschlossene Studiengänge und war in den letzten Jahren psychisch stark belastet.
- Die Eltern fordern eine differenzierte Darstellung ihres Sohnes und kritisieren den Polizeieinsatz.
Infobox: Die Eltern des in Grassau erschossenen 35-Jährigen schildern ein differenziertes Bild ihres Sohnes und äußern massive Kritik am Polizeieinsatz. (Quelle: chiemgau24)
Gewalt-Vorwurf gegen Erzieherin: Eltern stellen Strafanzeige – BRK stellt Mitarbeiterin frei
In Oberpframmern wird eine Erzieherin des Kindergartens "Schatzkiste", der unter der Trägerschaft des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) steht, beschuldigt, einen vierjährigen Jungen misshandelt zu haben. Die Eltern des Kindes haben Strafanzeige wegen des Verdachts der Misshandlung von Schutzbefohlenen gestellt und fordern Veränderungen im Kindergarten. Der BRK-Kreisverband Ebersberg hat die Mitarbeiterin "rein vorsorglich" freigestellt, betont jedoch, dass dies kein Schuldeingeständnis sei, sondern dazu diene, die Frau in der "sehr belastenden Situation" zu entlasten.
Der Vater des betroffenen Jungen spricht von einer "stark überforderten" Erzieherin, die auch seelische Gewalt ausübe, und einer Kinderhausleiterin, die die Missstände "seit Jahren" decken würde. Die Kindertagesstättenaufsicht des Kreisjugendamtes Ebersberg ist nach Bekanntwerden der Vorwürfe am 22. April umgehend mit dem BRK-Kreisverband in Kontakt getreten. Laut Landratsamt hat der Träger die notwendigen Schritte eingeleitet. Eine Erzieherin aus einer anderen BRK-Einrichtung wurde nach Oberpframmern versetzt, um die Betreuung sicherzustellen. Ein Elternabend wurde einberufen, an dem die Eltern des betroffenen Jungen jedoch nicht teilnahmen.
- Schwere Vorwürfe gegen eine Erzieherin im Kindergarten "Schatzkiste" in Oberpframmern.
- BRK und Jugendamt haben Maßnahmen zur Aufklärung und Sicherstellung der Betreuung eingeleitet.
Infobox: Nach einem Gewaltvorwurf gegen eine Erzieherin in Oberpframmern wurde die Mitarbeiterin freigestellt und eine Strafanzeige gestellt. Das BRK und das Jugendamt arbeiten an der Aufklärung. (Quelle: Merkur)
Marode IGS Süd in Frankfurt: Eltern und Schüler fordern schnelle Lösungen
An der IGS Süd in Frankfurt spitzt sich die Situation aufgrund maroder Bausubstanz zu. Die Schule wurde mit 500 Metallstützen und schweren Holzbohlen abgesichert, was bei Eltern und Schülern große Empörung auslöst. Schüler äußern Angst vor einem möglichen Einsturz der Schule, obwohl Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) betont, dass die Sicherungsmaßnahmen die Schule sicherer gemacht hätten. Sie stellt jedoch klar: "Das ist kein Zustand für drei Jahre", also bis zur geplanten Auslagerung 2028.
Eltern denken darüber nach, ihre Kinder von der IGS Süd abzumelden, was laut Anita Akmadza (CDU) fatal für den Ruf der Schule wäre. Die Schüler-Union fordert rasche Verbesserungen, da fast ein Drittel der Räume wegen Einsturzgefahr gesperrt ist und Prüfungen unter schwierigen Bedingungen stattfinden. Weber prüft, ob auf dem designierten Auslagerungsgelände am Länderweg ein Teil der alten Containeranlage durch moderne Holzmodule ersetzt werden kann, um die Auslagerung zu beschleunigen. Auch das nahe gelegene Rosengärtchen wird als Ausweichmöglichkeit geprüft.
- Die IGS Süd ist mit 500 Metallstützen gesichert, ein Drittel der Räume ist gesperrt.
- Eltern und Schüler fordern eine schnellere Auslagerung und Sanierung der Schule.
Infobox: Die marode IGS Süd in Frankfurt sorgt für große Unsicherheit bei Eltern und Schülern. Es werden schnelle Lösungen zur Auslagerung und Sanierung gefordert. (Quelle: FAZ.NET)
Schulplattform Logineo: Eltern sehen das Projekt als gescheitert
Die digitale Schulplattform Logineo NRW wird seit Jahren von der Politik am Leben gehalten, doch grundlegende Probleme bestehen weiterhin. Die Landeselternschaft der integrierten Schulen in NRW (LEiS-NRW) bezeichnet das Projekt als gescheitert und fordert "klare Zeitpläne, verbindliche Umsetzungsschritte und echte Transparenz". Bereits 2023 hatte das Fraunhofer-Institut für offene Kommunikationssysteme (FOKUS) einen Zukunftscheck durchgeführt und fünf zentrale Empfehlungen ausgesprochen, deren Umsetzung bis 2024 erfolgen sollte. Laut LEiS-NRW ist seitdem jedoch nichts passiert.
Zu den Kritikpunkten zählen, dass Logineo NRW weiterhin aus drei getrennten Anwendungen besteht, für die Lehrkräfte und Schüler drei verschiedene Zugänge benötigen. Eine Office-Lösung für kollaboratives Arbeiten fehlt ebenso wie ein übergreifendes Daten- und Schnittstellenkonzept. Auch ein zuverlässiger Support ist nicht vorhanden. Die Entwicklung der Plattform verzögerte sich mehrfach, und bis November 2019 hatte die Entwicklung bereits 5,8 Millionen Euro gekostet. Für die Weiterentwicklung wurden 2022 insgesamt 207 Millionen Euro eingeplant. Dennoch fehlen bis heute wichtige Funktionen, und viele Schulen suchen sich eigenständig andere Lösungen.
Jahr | Investition in Logineo NRW |
---|---|
2019 | 5,8 Millionen Euro |
2022 | 207 Millionen Euro (geplant für Weiterentwicklung) |
- Logineo NRW besteht weiterhin aus drei getrennten Anwendungen ohne Single Sign-On.
- Wichtige Funktionen wie kollaboratives Arbeiten und ein zuverlässiger Support fehlen.
- Die Entwicklung verzögerte sich mehrfach, und die Kosten sind erheblich gestiegen.
Infobox: Die Schulplattform Logineo NRW wird von Eltern als gescheitert betrachtet. Trotz hoher Investitionen fehlen grundlegende Funktionen, und die Umsetzung der Empfehlungen des Fraunhofer-Instituts stockt. (Quelle: News4teachers)
Quellen:
- Königliche Gene: Diese Royals sind ihren Eltern wie aus dem Gesicht geschnitten
- Wegen Senna-Serie: Coulthard mahnt - und denkt an Ratzenbergers Eltern
- „Nicht mehr auszuhalten“: Eltern sprechen nach Todesschuss von Grassau über Leben ihres Sohns (†35)
- Gewalt-Vorwurf gegen Erzieherin: Eltern stellen Strafanzeige – BRK stellt Mitarbeiterin frei
- Marode IGS Süd in Frankfurt: Was Eltern und Schüler jetzt fordern
- Schulplattform Logineo: Eine Never Ending Story (keine gute) – Warum selbst Eltern das Projekt als gescheitert betrachten