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Schwimmmeister fordern mehr Einsatz von Eltern
Immer mehr Kinder in Deutschland können nicht sicher oder gar nicht schwimmen. Schwimmmeister und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sehen die Ursachen auch in den Familien der Kinder. Maximilian Faber, Geschäftsführer des Landesverbands Hessen des Bundesverbands Deutscher Schwimmmeister, betont, dass Schwimmkurse allein nicht ausreichen. Das Erlernte müsse regelmäßig wiederholt werden, wofür die Eltern verantwortlich seien. Michael Hohmann, Präsident der DLRG Hessen, fordert, dass Schwimmen wieder als Pflichtübung für alle definiert werden müsse und die Verantwortung nicht allein bei den Schulen liegen dürfe.
Eric Voß, Leiter der Aus- und Fortbildung der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen, sieht Schwimmen als Grundfähigkeit für das Leben. Das ideale Alter für das Schwimmenlernen liegt laut Faber zwischen fünf und sechs Jahren, die Höchstgrenze bei zehn Jahren. Immer mehr ältere Kinder, teilweise auch zehn-, elf- oder zwölfjährige, können nicht schwimmen. Die DLRG verweist auf eine Forsa-Umfrage von 2022, nach der 20 Prozent der Grundschüler beim Übergang in eine weiterführende Schule überhaupt nicht schwimmen können. 2017 lag dieser Anteil noch bei 10 Prozent. 60 Prozent der Grundschüler sind keine sicheren Schwimmer. Hohmann kritisiert zudem die „Vollkasko-Mentalität“ vieler Eltern, die sich im Schwimmbad auf das Personal verlassen und ihre Aufsichtspflicht vernachlässigen.
Jahr | Badetote in Hessen |
---|---|
2023 | 18 |
2024 | 12 |
Im Jahr 2024 ertrank in Hessen auch ein Kind unter 10 Jahren. Im Juni starb ein neun Jahre altes Mädchen in einem Frankfurter Freibad. Die Zahl der Badetoten ist insgesamt rückläufig, bleibt aber insbesondere in den Sommermonaten hoch.
- 20 Prozent der Grundschüler können beim Übergang in eine weiterführende Schule nicht schwimmen (Forsa-Umfrage 2022).
- 60 Prozent sind keine sicheren Schwimmer.
- Rückgang der Badetoten in Hessen von 18 (2023) auf 12 (2024).
Infobox: Die Experten fordern mehr Engagement der Eltern beim Schwimmenlernen und warnen vor einer zu großen Abhängigkeit von Schwimmkursen und Bademeistern. (Quelle: Mittelhessen)
Schwebda: Eltern sauer auf Gemeinde nach Eskalation in Kita
Im Kindergarten „Löwenzahn“ in Schwebda kam es nach dem Start des Kindergartenjahres 2024 zu einer Eskalation in der Fuchsgruppe mit 17 Kindern zwischen drei und sechs Jahren. Die drei Erzieherinnen verloren laut Eltern die Kontrolle, teilten die Kinder in „gute“ und „böse“ ein, und der Tagesablauf war geprägt von statischen Aktivitäten wie Malen und Brettspielen. Waldtage und Turnhallenaktivitäten fielen weg, das Frühstücksritual zog sich über eineinhalb Stunden, in denen Kinder nicht auf die Toilette durften und teilweise einnässten. Eltern berichten von Drohungen durch Erzieherinnen und häufigen Anrufen, die Kinder abzuholen.
Die Kinder zeigten zu Hause auffällige Verhaltensänderungen wie Aggressivität, Einnässen und Rückzug ins elterliche Bett. Die Eltern baten um Gespräche mit der Leitung, wurden jedoch mehrfach vertröstet. Im Februar 2025 schalteten sie die Kitafachaufsicht ein, die feststellte: „Hier ist keine pädagogische Arbeit mehr erkennbar.“ Die Gemeinde versetzte daraufhin die drei älteren Erzieherinnen und eine jüngere Kollegin brachte wieder Ruhe in die Gruppe. Doch die Eltern sind nun erneut verärgert, da die engagierte Pädagogin die Leitungsstelle nicht erhielt und vermutlich die Kita verlässt. Die Eltern vermuten Vetternwirtschaft und haben Angst vor einer Wiederholung der chaotischen Zustände.
- 17 Kinder in der betroffenen Gruppe
- Frühstücksritual dauerte bis zu 1,5 Stunden
- Kitafachaufsicht: „Hier ist keine pädagogische Arbeit mehr erkennbar.“
Infobox: Nach massiven Problemen in der Kita Schwebda und einer zwischenzeitlichen Verbesserung droht durch eine Personalentscheidung erneut Unruhe. Die Eltern wollen sich wieder an die Fachaufsicht wenden. (Quelle: HNA)
Forderungen von Eltern arten aus – Erzieherin kritisiert den „Kita-Tourismus“
In vielen Kitas spitzt sich die Lage zu, weil Eltern immer mehr Forderungen stellen. Eine Erzieherin aus Baden-Württemberg berichtet, dass Eltern nicht nur den Wochenplan einsehen wollen, sondern alles bis ins Detail wissen möchten. Das Vertrauen in die Arbeit der Erzieherinnen nehme ab. Helikopter- und Rasenmäher-Eltern, die ihre Kinder übermäßig beschützen und jedes Hindernis aus dem Weg räumen, können laut der Psychologin Jenny Grant Rankin für die Entwicklung der Kinder schädlich sein.
Ein Beispiel für übertriebene Fürsorge ist die Forderung einer Mutter, ein Apfelbäumchen vor einer Kita zu entfernen, weil es Wespen anziehen könnte. Die Erzieherin beobachtet zudem einen Trend zum „Kita-Tourismus“: Immer häufiger wechseln Kinder die Kita, wenn es Schwierigkeiten gibt, anstatt Probleme vor Ort zu lösen. Fast jedes zehnte Kind zwischen zwei und fünf Jahren besitzt laut Studienergebnissen von 2023 ein eigenes Handy oder Smartphone. Die Erzieherin kritisiert, dass viele ältere Kinder bereits Smartwatches in der Kita haben und von ihren Eltern überwacht werden.
„Wir erleben immer häufiger, dass, wenn es Schwierigkeiten gibt oder etwas nicht so läuft, wie die Eltern es wollen, sie mit dem Kind die Kita wechseln.“ (Erzieherin Lea)
- Fast jedes zehnte Kind zwischen zwei und fünf Jahren besitzt ein eigenes Handy oder Smartphone (Studie 2023).
- Eltern überwachen ihre Kinder zunehmend mit Smartwatches.
Infobox: Die Erzieherin warnt vor den Folgen von übertriebener Kontrolle und häufigen Kita-Wechseln, die die Kinder belasten. (Quelle: Frankfurter Rundschau)
Smartphone schon für Kinder: Hamburger Eltern halten dagegen
In Hamburg sorgen sich Eltern wie Elisabeth Koblitz um die Auswirkungen des ersten eigenen Handys auf ihre Kinder. Themen wie Gewalt-Reels und unwissende Eltern stehen im Fokus der Debatte. Viele Eltern versuchen, dem Druck entgegenzuwirken, wenn Kinder ein Smartphone fordern, weil „alle anderen auch eins haben“.
Die Diskussion um den richtigen Zeitpunkt für das erste eigene Handy ist in Hamburg aktuell. Eltern stehen vor der Herausforderung, ihre Kinder vor problematischen Inhalten zu schützen und gleichzeitig den Anschluss an die Peergroup nicht zu verlieren.
- Eltern sorgen sich um die Auswirkungen von Smartphones auf Kinder.
- Der Gruppendruck unter Kindern ist hoch.
Infobox: Hamburger Eltern versuchen, den Wunsch nach einem eigenen Smartphone kritisch zu begleiten und setzen sich mit den Risiken auseinander. (Quelle: Hamburger Abendblatt)
Kampfzone Pausenbrot: Wie die „perfekte Lunchbox“ Eltern stresst und Schulklassen spaltet
Die Diskussion um die „perfekte Lunchbox“ sorgt für Stress bei Eltern und spaltet Schulklassen. Bunte, gesunde und kreative Pausenbrot-Boxen werden zunehmend zum Statussymbol und führen zu Vergleichen unter den Kindern. Die Meinungen gehen auseinander, ob es sich dabei um gesunde Ernährung oder um Selbstdarstellung handelt.
Der Trend zu aufwendig gestalteten Lunchboxen setzt Eltern unter Druck, immer neue Ideen zu liefern und den Ansprüchen der Kinder und der Schulgemeinschaft gerecht zu werden. Dies kann zu Spannungen und Ausgrenzung führen.
- Lunchboxen werden zum Statussymbol.
- Eltern empfinden zunehmenden Stress durch den Trend.
Infobox: Die „perfekte Lunchbox“ ist für viele Eltern eine Belastung und kann das soziale Klima in Schulklassen negativ beeinflussen. (Quelle: Badische Neueste Nachrichten)
Sommerferien in Stuttgart: Wo finden Eltern jetzt noch einen Betreuungsplatz für ihr Kind?
Die Sommerferien stellen viele Eltern in Stuttgart vor Herausforderungen bei der Betreuung ihrer Kinder. Die Stadtverwaltung, die Stuttgarter Jugendhausgesellschaft (STJG), Kirchengemeinden und weitere Träger bieten zahlreiche Betreuungsangebote an, bei denen noch Anmeldungen möglich sind. Die Waldheim-Ferien sind ein Klassiker: Kinder werden von morgens bis abends betreut und verpflegt. Die Angebote richten sich an Schulkinder im Alter von 6 bis 14 Jahren, im Waldheim Lindental auch ab 4 Jahren, in anderen ab 5 Jahren. Für finanziell benachteiligte Familien werden Ermäßigungen angeboten.
Auch die Kesselferien der STJG bieten ein buntes Programm, zum Beispiel im Spielehaus im Unteren Schlossgarten. Die Teilnahme kostet 60 Euro pro Woche. Sportvereine bieten Schnuppertage und Camps an, besonders häufig in den Sportarten Fußball, Tennis und Tischtennis. Die Mobile Medienschule Stuttgart-Ost (Momo) bietet kostenfreie Workshops an, etwa einen Filmworkshop vom 11. bis 13. August und einen Microcontroller-Workshop am 11. und 12. September. Jugendfarmen und Abenteuerspielplätze stehen Kindern meist ohne Anmeldung offen, das Mittagessen kostet in der Regel zwei Euro.
Angebot | Alter | Kosten |
---|---|---|
Waldheim-Ferien | 4-14 Jahre | Ermäßigung möglich |
Kesselferien (Spielehaus) | 6-13 Jahre | 60 Euro/Woche |
Jugendfarm Möhringen-Vaihingen | offen | 2 Euro/Mittagessen |
- Waldheim-Ferien: Betreuung und Verpflegung, vielfältiges Programm
- Kesselferien: Wochenweise buchbar, thematische Angebote
- Sportvereine: Schnuppertage und Camps, viele Sportarten
- Momo: Kostenfreie Medienworkshops
- Jugendfarmen: Spontane Betreuung, günstiges Mittagessen
Infobox: In Stuttgart gibt es auch kurzfristig noch zahlreiche Betreuungsangebote für Kinder in den Sommerferien, viele davon mit Ermäßigungen oder kostenfrei. (Quelle: stuttgarter-nachrichten.de)
Quellen:
- Schwimmmeister fordern mehr Einsatz von Eltern
- Schwebda: Eltern sauer auf Gemeinde nach Eskalation in Kita
- Forderungen von Eltern arten aus – Erzieherin kritisiert den „Kita-Tourismus“
- Smartphone schon für Kinder: Hamburger Eltern halten dagegen
- Kampfzone Pausenbrot: Wie die „perfekte Lunchbox“ Eltern stresst und Schulklassen spaltet
- Sommerferien in Stuttgart: Wo finden Eltern jetzt noch einen Betreuungsplatz für ihr Kind?