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Elternschaft und Partnerschaft: Herausforderungen nach dem Auszug der Kinder
Wenn Kinder das Elternhaus verlassen, stehen viele Paare vor neuen Herausforderungen. Besonders betroffen sind jene, deren Ehe jahrelang hauptsächlich um die Kinder kreiste. Laut einem Bericht der WELT geraten Ehen in dieser Lebensphase häufig ins Wanken. Die Gefahr besteht darin, dass Paare, die sich ausschließlich als Eltern und nicht mehr als Paar verstehen, das gesamte Familienglück aufs Spiel setzen. Die Rückbesinnung auf die Partnerschaft wird als entscheidend angesehen, um die Beziehung zu stabilisieren und gemeinsam neue Wege zu finden.
Infobox: Paare, die sich nach dem Auszug der Kinder nur noch als Eltern und nicht mehr als Paar sehen, riskieren laut WELT das Familienglück. Die Rückkehr zur Paarbeziehung ist für die Stabilität der Ehe essenziell.
Frust über Großeltern: Wandel der Rollenbilder und gesellschaftliche Veränderungen
Viele junge Eltern sind überrascht, wenn sich Großeltern wenig um die Enkel kümmern. Die Wirtschaftspsychologin Ann-Kathrin Reuter äußert die Vermutung, dass Großeltern, die sich nicht engagieren, möglicherweise schon früher keine Eltern sein wollten. In den Kommentaren zu diesem Thema wird deutlich, dass sich die Lebensumstände verändert haben: Während frühere Generationen oft als Hausfrauen Zeit für die Enkel hatten, müssen heutige Großeltern meist bis 65 Jahre arbeiten. Eine Nutzerin der Babyboomer-Generation gibt zu bedenken, dass ihr die Kraft fehlt, am Wochenende auf die Enkel aufzupassen. Die systemische Familienberaterin Katharina Hübner betont, dass heutige Großeltern nicht pauschal als egoistisch gelten, sondern dass generationsübergreifende Erwartungen und gesellschaftliche Veränderungen das Verhalten prägen.
- Viele Millennials kennen es, von ihren Großeltern betreut worden zu sein.
- Die Babyboomer-Generation hat heute andere Ansprüche ans Alter, wie Reisen und Selbstverwirklichung.
- Manche Großeltern engagieren sich besonders, weil sie als Eltern wenig Zeit hatten.
„Großeltern müssen nicht die Kita ersetzen – aber sie können Beziehungsanker sein“, sagt die Expertin Hübner.
Infobox: Die Rolle der Großeltern hat sich laut Frankfurter Rundschau stark gewandelt. Gesellschaftliche Veränderungen und neue Lebensentwürfe führen dazu, dass viele Großeltern weniger Zeit und Kraft für die Enkel haben.
Sexueller Missbrauch an Erfurter Schule: Ermittlungen und Maßnahmen
Nach der Festnahme eines 63-jährigen Lehrers an einer Erfurter Schule wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch von Kindern und Schutzbefohlenen hat die Schule einen Brief an Eltern und Schüler verschickt. Laut MDR wurden die Betroffenen über die Ermittlungen informiert und psychologische Hilfe angeboten. Die vorgeworfenen Taten betreffen den Zeitraum von 2016 bis 2020. Die Ermittlungen wurden durch eine Anzeige aus dem Umfeld der früheren Schülerin ausgelöst. Gegen einen weiteren Lehrer, 57 Jahre alt, wird wegen der Verbreitung jugendpornografischer Inhalte ermittelt, jedoch wurde kein Haftantrag gestellt.
Alter des festgenommenen Lehrers | 63 Jahre |
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Zeitraum der vorgeworfenen Taten | 2016 bis 2020 |
Weiterer beschuldigter Lehrer | 57 Jahre (Vorwurf: Verbreitung jugendpornografischer Inhalte) |
Infobox: An einer Erfurter Schule wurde ein Lehrer wegen sexuellen Missbrauchs festgenommen, die Schule informierte Eltern und Schüler und bot psychologische Hilfe an. Die Ermittlungen betreffen den Zeitraum 2016 bis 2020 (Quelle: MDR).
Lieblingskind: Wenn Zuneigung in Familien ungleich verteilt ist
Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Appinio im Auftrag von Mydays zeigt, dass 18 Prozent der Befragten angaben, ein Lieblingskind zu haben. Die Psychoanalytikerin Susanne Döll-Hentschker erklärt, dass Ähnlichkeiten zwischen Eltern und Kind das Beziehungsverhalten beeinflussen. Die Psychologin Fabienne Becker-Stoll betont, dass es normal ist, zu einem Kind eine größere Nähe zu empfinden, entscheidend sei jedoch, dass Kinder bedingungslos geliebt werden. Entwicklungspsychologin Anja Lepach-Engelhardt warnt, dass systematische Benachteiligung eines Kindes tiefe Wunden hinterlassen kann und sich negativ auf Selbstwert und Selbstbild auswirkt. Auch der Status als „Lieblingskind“ kann langfristig negative Folgen haben, etwa durch verstärkte Verantwortungsübernahme für die Pflege der Eltern.
- 18 Prozent der Befragten gaben an, ein Lieblingskind zu haben.
- Eltern bevorzugen tendenziell eher Mädchen sowie gewissenhafte und verträgliche Kinder (Studie der Brigham Young University, Daten von rund 20.000 Menschen).
- Bevorzugung kann sich in mehr Aufmerksamkeit, Lob oder Nachsicht äußern.
„Kinder müssen wissen und spüren, dass sie bedingungslos geliebt werden.“ (Fabienne Becker-Stoll)
Infobox: Laut Rundschau Online fühlen sich 18 Prozent der Eltern einem Kind besonders verbunden. Bevorzugung kann negative Folgen für Selbstwert und Geschwisterbeziehungen haben.
Finanzielle Planung für werdende Eltern: Mutterschaftsgeld, Elterngeld und Kindergeld
Mit dem positiven Schwangerschaftstest beginnt für viele werdende Eltern die finanzielle Planung. Angestellte mit Sozialversicherungspflicht erhalten während des Mutterschutzes die volle Lohnfortzahlung sowie Mutterschaftsgeld von der Krankenkasse. Die Zahlung beginnt sechs Wochen vor und endet acht Wochen nach der Geburt, bei Mehrlingsgeburten zwölf Wochen danach. Selbstständige erhalten Mutterschaftsgeld nur, wenn sie freiwillig versichert sind, in der Regel 70 Prozent ihres durchschnittlichen Einkommens als Krankengeld. Nach dem Mutterschutz kann Elterngeld beantragt werden, dessen Höhe sich bei Angestellten nach dem Nettogehalt und bei Selbstständigen nach dem Gewinn des letzten abgeschlossenen Wirtschaftsjahres richtet. Während des Elterngeldbezugs darf kein Geldeingang erfolgen, sonst droht eine Rückzahlung. Kindergeld beträgt aktuell 255 Euro pro Monat und wird unabhängig vom Beschäftigungsstatus gezahlt. Für die Altersvorsorge gilt: Bis zu drei Jahre Elternzeit werden auf die Rente angerechnet, die vollen Einbußen lassen sich dadurch aber nicht ausgleichen.
Mutterschaftsgeld (Angestellte) | Volle Lohnfortzahlung + Mutterschaftsgeld (6 Wochen vor bis 8/12 Wochen nach Geburt) |
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Mutterschaftsgeld (Selbstständige) | 70 % des durchschnittlichen Einkommens (bei freiwilliger Versicherung) |
Kindergeld | 255 Euro pro Monat |
Elternzeit auf Rente angerechnet | Bis zu 3 Jahre |
Infobox: Werdende Eltern erhalten Mutterschaftsgeld, Elterngeld und Kindergeld. Die Höhe und Anspruchsberechtigung hängen vom Beschäftigungsstatus ab. Kindergeld beträgt aktuell 255 Euro monatlich (Quelle: Nord24).
Selbständigkeit und Selbstwert bei Kindern fördern
Elterliche Unterstützung beginnt bereits im Mutterleib, etwa durch Verzicht auf Rauchen und Alkohol, um das Risiko für Atemwegserkrankungen und Verhaltensprobleme wie ADHS zu senken. Werdende Väter können durch Stressreduktion und gesunde Ernährung einen Beitrag leisten. Ein Kinder- und Jugendpsychiater betont, dass zu viel Fürsorge Kinder verunsichern kann. Die Förderung von Selbständigkeit und Selbstwert erfolgt durch altersgerechte Freiräume und das Zutrauen in die Fähigkeiten des Kindes. Eltern sollten darauf achten, nicht zu viel zu überwachen, sondern Kindern die Möglichkeit geben, eigene Erfahrungen zu machen und daraus zu lernen.
- Verzicht auf Rauchen und Alkohol in der Schwangerschaft ist entscheidend für die gesunde Entwicklung.
- Zu viel Fürsorge kann Kinder verunsichern.
- Selbständigkeit wird durch altersgerechte Freiräume und Vertrauen gefördert.
Infobox: Die FAZ hebt hervor, dass Selbständigkeit und Selbstwert bei Kindern durch gesunde Lebensweise der Eltern und altersgerechte Freiräume gestärkt werden. Zu viel Fürsorge kann hingegen verunsichern.
Quellen:
- „Wer nur Eltern ist und nie Paar, riskiert alles – auch das Familienglück“
- „Nicht mehr die Geduld“: Eltern sind frustriert von den heutigen Großeltern
- Lehrer soll Schülerin missbraucht haben: Erfurter Schule schreibt Brief an Eltern
- Zuneigung ungleich verteilt: Tabuthema in Familien: Wenn Eltern ein Lieblingskind haben
- Finanzielle Planung für werdende Eltern: So klappt das
- So fördern Eltern bei ihrem Kind Selbständigkeit und Selbstwert