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Kinderschutzbund Kaiserslautern: Unterstützung für Scheidungskinder
Im Kinderschutzbund Kaiserslautern finden Kinder, deren Eltern sich getrennt haben, einen geschützten Raum, um über ihre Erfahrungen zu sprechen. Laut SWR teilen rund 111.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland das Schicksal, dass ihre Eltern sich scheiden ließen. Die Beratungsstelle bietet unter anderem die sogenannte TuSch-Gruppe für Scheidungskinder an, in der sie ihre Gefühle und Erlebnisse austauschen können.
Das Team des Kinderschutzbundes beobachtet, dass die Zahl konfliktreicher Trennungen seit Jahren zunimmt. Psychologin Karin Günther-Wunn berichtet, dass Kinder sich bei einer Trennung oft selbst schuldig fühlen und versuchen, beiden Elternteilen gegenüber loyal zu bleiben. Viele Kinder äußern nicht, dass sie mehr Zeit mit dem anderen Elternteil verbringen möchten, aus Angst, auch diesen zu verlieren. Das Beratungsteam versucht daher, das Wohl des Kindes in den Mittelpunkt zu stellen und gegebenenfalls Umgangsregeln anzupassen.
Bei eskalierenden Trennungen, in denen Eltern nicht mehr miteinander sprechen können, kommt der Kinderschutzbund besonders zum Einsatz. In solchen Fällen wird oft ein „Begleiteter Umgang“ organisiert, bei dem eine Beraterin anwesend ist und zwischen den Parteien vermittelt. Häufig spielen auch Alkohol, Drogen oder psychische Erkrankungen eine Rolle, manchmal gibt es Vorwürfe häuslicher oder sexualisierter Gewalt.
Die Beratungsstelle unterstützt Familien nicht nur bei Trennung und Scheidung, sondern auch bei Erziehungsfragen, Mobbing oder Schreikindern. Das Angebot umfasst Baby- und Kleinkindersprechstunden, Paartrainings, psychologische Diagnostik, Rechtsberatung, Schüler-Eltern-Hilfe, einen Second-Hand-Kleiderladen, das Projekt „Wunsch-Oma“ oder „Wunsch-Opa“, ein Kinder- und Jugendtelefon sowie das Lernpaten-Projekt.
Eltern, die sich Rat holen, wie sie ihrem Kind die Trennung erklären, werden vom Team ermutigt, offen und ehrlich zu sprechen, ohne den Ex-Partner zu beleidigen. Es wird empfohlen, klarzustellen, dass das Kind keine Schuld trägt, und die eigenen Gefühle zu benennen, ohne das Kind zu belasten.
„Die Kinder versuchen sich richtig zu verhalten, sagen aber nicht, was ihre eigenen Bedürfnisse sind“, so Psychologin Karin Günther-Wunn.
- Rund 111.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland sind von Scheidung betroffen.
- Die Zahl konfliktreicher Trennungen nimmt zu.
- Der Kinderschutzbund bietet vielfältige Unterstützungsangebote für betroffene Familien.
Quelle: SWR, „Wie erzähl ich meinem Kind, dass wir uns trennen? Kinderschutzbund gibt Tipps“
Wechselmodell: Kinder leben in zwei Welten
Das Leben im Wechselmodell, bei dem Kinder abwechselnd bei beiden Elternteilen wohnen, kann für sie ein Doppelleben bedeuten. Laut DIE ZEIT sind die Lebenswelten bei Mutter und Vater oft von unterschiedlichen Regeln und Gewohnheiten geprägt. Diese klare Trennung kann jedoch auch für Stabilität sorgen und das Kind vor Desorientierung schützen.
Ein gelungenes Wechselmodell setzt eine gute Kommunikation zwischen den Eltern voraus, um das Kindeswohl zu fördern. Trotz der Herausforderungen und Verluste, die eine Trennung mit sich bringt, kann das Wechselmodell Kindern Flexibilität und Anpassungsfähigkeit vermitteln. Respekt und Toleranz gegenüber den verschiedenen Lebensweisen der Eltern sind entscheidend, damit das Kind ein harmonisches Umfeld erlebt.
- Wechselmodell bedeutet für Kinder oft ein Doppelleben mit unterschiedlichen Regeln.
- Stabilität entsteht durch klare Trennung der Lebenswelten.
- Gute Kommunikation der Eltern ist Voraussetzung für das Gelingen.
Quelle: DIE ZEIT, „Getrennte Eltern: Bei Papa ist mein Sohn ein anderer“
Kita-Kosten in NRW steigen: Belastung für Familien
Für viele Familien in Nordrhein-Westfalen wird der Kita-Besuch teurer. Laut RP Online steigen die Elternbeiträge zum neuen Kindergartenjahr vielerorts moderat, mancherorts aber auch deutlich. In Erkelenz etwa erhöhten sich die Gebühren für ein unter zweijähriges Kind bei einem Familieneinkommen bis 86.000 Euro von gut 519 auf knapp 577 Euro im Monat. Im Kreis Coesfeld stiegen die Beiträge für die gleiche Einkommensklasse von rund 619 auf 677 Euro. In Velbert werden dieses Jahr erstmals wieder Elternbeiträge erhoben.
Auch die Verpflegungskosten steigen: Städtische Kitas in Düsseldorf und Bielefeld verlangen aktuell 75 Euro monatlich für das Mittagessen, in Gelsenkirchen sind es 45 Euro. Die SPD-Fraktion kritisiert die wachsende Ungleichheit bei den Kosten und fordert mehr Engagement der Landesregierung. Die letzten beiden Kindergartenjahre vor der Einschulung sind in NRW kostenfrei, ansonsten könnten hohe Gebühren Eltern mit kleinen und mittleren Einkommen von der Betreuung abhalten.
Wido Geis-Thöne, Ökonom beim Institut der deutschen Wirtschaft, warnt, dass hohe Gebühren Eltern vom Arbeitsmarkt fernhalten und Kinder aus Risikofamilien von der Kita fernbleiben könnten. Landesweit sinkt in diesem Jahr erstmals die Zahl der Kinder im Betreuungssystem in NRW: Es gibt rund 759.000 Plätze, fast 5.000 weniger als im Vorjahr, was vor allem daran liegt, dass weniger unter Dreijährige angemeldet wurden.
Ort | Beitrag vorher | Beitrag jetzt | Verpflegungskosten |
---|---|---|---|
Erkelenz | 519 € | 577 € | - |
Kreis Coesfeld | 619 € | 677 € | - |
Düsseldorf/Bielefeld | - | - | 75 € |
Gelsenkirchen | - | - | 45 € |
- Elternbeiträge steigen vielerorts um 58 bis 60 Euro monatlich.
- Verpflegungskosten variieren zwischen 45 und 75 Euro monatlich.
- Rund 5.000 Kita-Plätze weniger als im Vorjahr.
Quelle: RP Online, „Beiträge und Verpflegung: Kostensprünge zum neuen Kita-Jahr – für viele Eltern wird es teurer“
Wolf greift Kind in den Niederlanden an: Behörden reagieren
In einem Wald bei Woudenberg nahe Utrecht wurde ein sechsjähriger Junge von einem Wolf angegriffen und verletzt. Wie die WELT berichtet, spielte das Kind am Mittwochmorgen im Wald nahe der „Pyramide von Austerlitz“, als es von dem Tier gepackt und ins Unterholz gezerrt wurde. Die Eltern reagierten sofort, schlugen mit Stöcken auf den Wolf ein und konnten ihr Kind so befreien.
Der Junge erlitt Verletzungen am Rücken und wurde im Krankenhaus behandelt. Die Mutter berichtete, sie habe zunächst gedacht, es handele sich um einen verspielten Hund. Bei dem Tier handelt es sich vermutlich um den bereits bekannten Problemwolf „Bram“, der seit 2023 in der Region für mehrere Zwischenfälle verantwortlich gemacht wird. Die Bürgermeisterin von Woudenberg, Magda Jansen, warnte vor weiteren Begegnungen und riet davon ab, mit Kindern den Wald zu betreten. Die Provinz Utrecht verhängte ein nächtliches Betretungsverbot für das Waldgebiet und gab Verhaltenshinweise für mögliche Wolfsbegegnungen aus.
- Sechsjähriger Junge bei Woudenberg von Wolf angegriffen und verletzt.
- Eltern konnten das Kind durch Einschreiten mit Stöcken befreien.
- Behörden verhängen nächtliches Betretungsverbot für das Waldgebiet.
Quelle: WELT, „Niederlande: Wolf greift Sechsjährigen im Wald an – Eltern schlagen mit Stock auf ‚Problemwolf‘ ein“
Elternforderungen in Kitas: Erzieherinnen berichten von Überforderung
Eine Erzieherin aus Baden-Württemberg schildert in der Frankfurter Rundschau, wie überzogene Forderungen von Eltern den Kita-Alltag erschweren. Ein Beispiel: In Niedersachsen forderte eine Mutter, ein Apfelbäumchen am Kita-Eingang zu entfernen, weil es später Wespen anziehen und gefährlich werden könnte. Im Onlineforum Reddit wurde der Vorfall mit Kommentaren wie „Was ist die Steigerung von Helikopter-Eltern?“ diskutiert.
Die Erzieherin berichtet, dass viele Eltern immer mehr Details über den Kita-Alltag wissen wollen und das Vertrauen in die Fachkräfte abnimmt. Sie beobachtet eine „extreme Art von Kontrolle“, etwa wenn ältere Kinder bereits Smartwatches in der Kita haben und Eltern regelmäßig anrufen. Studien aus 2023 zeigen, dass fast jedes zehnte Kind zwischen zwei und fünf Jahren ein eigenes Handy oder Smartphone besitzt. Die Erziehungspädagogin Imke Hummel warnt, dass ständige Überwachung die Selbstständigkeit der Kinder beeinträchtigen kann.
Ein weiterer Trend ist der sogenannte „Kita-Tourismus“: Eltern wechseln bei Problemen mit dem Kind die Einrichtung, doch die Probleme bleiben oft bestehen. Die Erzieherin kritisiert, dass Kinder sich bei jedem Wechsel neu eingewöhnen müssen, was eine große Belastung darstellt.
- Fast jedes zehnte Kind zwischen zwei und fünf Jahren besitzt ein eigenes Handy oder Smartphone (Studie 2023).
- Eltern fordern immer mehr Kontrolle und Informationen über den Kita-Alltag.
- Häufige Kita-Wechsel („Kita-Tourismus“) belasten die Kinder.
Quelle: Frankfurter Rundschau, „Das darf nicht wahr sein: Kita-Erzieherin zeigt auf, wie Forderungen von Eltern ausarten“
Offene Ganztagsschule in Miesbach: Stadt übernimmt Restkosten für Eltern
Die Stadt Miesbach baut ihre Grundschule ein Jahr vor der gesetzlichen Pflicht zu einer offenen Ganztagsschule (OGTS) um. Wie der Merkur berichtet, übernimmt der Freistaat Bayern grundsätzlich die Kosten, lediglich das Mittagessen kostet täglich fünf Euro. Allerdings werden nur vier Tage (Montag bis Donnerstag) vom Freistaat übernommen, der Freitag ist nicht vorgesehen. Die Stadt Miesbach übernimmt daher die Kosten für den Freitag, was 30.000 Euro Mehrkosten bedeutet.
Bei der Ferienbetreuung kostet ein Ferientag 15 Euro, eine komplette Woche 75 Euro, allerdings nur bis 14 Uhr. Ursprünglich lag die Gebühr bei acht Euro pro Tag. Eltern können zur finanziellen Unterstützung Anträge bei der Sozialstiftung der Stadt stellen. Die Regelung zur Kostenübernahme für den Freitag ist auf das Schuljahr 2025/26 begrenzt, danach wird abgewartet, wie der Freistaat die Kostenübernahme regelt.
Leistung | Kosten | Übernahme |
---|---|---|
Mittagessen (pro Tag) | 5 € | Eltern |
OGTS Montag-Donnerstag | 0 € | Freistaat Bayern |
OGTS Freitag | 0 € | Stadt Miesbach (2025/26) |
Ferienbetreuung (pro Tag) | 15 € | Eltern (Unterstützung möglich) |
- Stadt Miesbach übernimmt 30.000 Euro Mehrkosten für den Freitag in der OGTS.
- Ferienbetreuung kostet 15 Euro pro Tag, Unterstützung durch Sozialstiftung möglich.
- Kostenübernahme für Freitag gilt zunächst nur für das Schuljahr 2025/26.
Quelle: Merkur, „Offene Ganztagsschule: Stadt Miesbach übernimmt die Restkosten für Eltern“
Quellen:
- Wie erzähl ich meinem Kind, dass wir uns trennen? Kinderschutzbund gibt Tipps
- Getrennte Eltern: Bei Papa ist mein Sohn ein anderer
- Beiträge und Verpflegung: Kostensprünge zum neuen Kita-Jahr – für viele Eltern wird es teurer
- Niederlande: Wolf greift Sechsjährigen im Wald an – Eltern schlagen mit Stock auf „Problemwolf“ ein
- „Das darf nicht wahr sein“: Kita-Erzieherin zeigt auf, wie Forderungen von Eltern ausarten
- Offene Ganztagsschule: Stadt Miesbach übernimmt die Restkosten für Eltern